Mariensäule mit Pfarrkirche

Chronik von St. Ruprecht an der Raab

Wappen

Historisches Wappen der Altgemeinde St. Ruprecht/RaabWappenbeschreibung

In blauem Schild eine nach vorne gerichtete mit ihren Tor- und Fensteröffnungen durchbrochene silberne Kirche mit seitlichem quadratischen Turm mit je einem Rundbogenfenster unter dem mit einem Wetterhahn besteckten Spitzdach, die erniedrigte Apsis und das Langhaus mit Rundbogentor bis zu je zwei erhöhten Rundbogenfenstern gequadert; die Spitzgielbelfront durch hohes Rundbogentor, zwei Rundbogenfenster und ein Rundfenster gegliedert, Apsis und Giebel mit je einem Kreuz besteckt; die Kirche wird links oben von einem silbernen Salzfaß begleitet.

Das Recht zur Führung des Gemeindewappens wurde der Marktgemeinde St. Ruprecht an der Raab mit Wirkung vom 1. März 1994 verliehen.

Die feierliche Übergabe erfolgte am 5. März 1995 ihm Rahmen eines Festaktes durch den damaligen Landeshauptmann Dr. Josef Krainer. Das Wappen wurde von Dr. Heinrich Purkarthofer (Steir. Landesarchiv) entworfen.

Geschichte

Als im 5. Jhd. n. Chr. das Weströmische Reich zusammenbrach, endete eine für unser Land lange und teilweise blühende Periode.

Nach 568 n. Chr. ließen sich die mit den Awaren aus dem Osten gekommenen Slawen ein und ließen sich im gesamten Ostalpenbereich nieder. Zahlreiche Namen im Weizer Bergland und im Raabtal sind Zeugen der Besiedlung durch die Slawen (6. bis 8./9. Jh.), z.B. Rabnitz, Tulwitz, Weiz, Ponigl, Fladnitz, Pöllau und Passail.

Im 8. Jh. wurden die Awaren, die die Slawen im Ostalpenbereich bedrohten, von den Bayrischen Herzögen und später von Karl dem Großen vertrieben. Damit waren die Voraussetzungen für die bayrische Besiedlung und zugleich der Christianisierung unserer Heimat geschaffen.

St. Ruprecht an der Raab gehört zu den am frühesten nachweisbaren Steirischen Orten, doch hat sich der heutige Orts- und Pfarrnamen erst im Laufe des Hochmittelalters durchgesetzt. Bei der erstmaligen Erwähnung im Jahre 860 n. Chr., als hier noch kein Dorf, sondern ein großer Gutshof bestand, wurde dieser einfach nach seiner Lage am Raabfluss benannt: "ad Rapam".

Die weitere Geschichte St. Ruprecht's ist eng mit der kirchlichen Entwicklung verbunden.

Im Laufe des 12. und 13. Jhd. war St. Ruprecht zum Dorf geworden, nachdem der alte karolingische Gutshof aufgegeben und der Besitz auf minderfreie, untertänige Leute aufgeteilt worden ist. Der Grundherr von St. Ruprecht war seit 1218 der Seckauer Bischof. Auf Bitte des Bischofs erhob Kaiser Friedrich III am 1. September 1462 das Dorf St. Ruprecht zum Markt.

Die Bürger erhielten mit diesem kaiserlichen Privileg das Recht Handel zu treiben, dem Handwerk nachzugehen und alle Bürgerrechte zu genießen, was für die bäuerlichen Dorfbewohner eine persönliche sozialrechtliche Besserstellung verbunden war.

Die bisher bäuerlichen Herrschaftsuntertanen waren somit seit Erteilung des Marktrechtes Bürger und waren als solche persönlich freie Bewohner des Marktes. Ab dem Jahre 1590 sind die Marktgerichtsprotokolle erhalten, sie ermöglichen so einen umfassenden Einblick in das rechtliche und soziale Gefüge des Marktlebens.

Der Verlauf der Geschichte St. Ruprecht's war geprägt durch ständige Übergriffe der Magyaren, Einfälle der Türken und später der Franzosen. Nach dem 2. Weltkrieg war St. Ruprecht kurz von den Russen besetzt.

Quelle: Gemeindechronik St. Ruprecht/Raab